Eis und Schnee statt Sommer und Sonne - oder wie man im Frühjahr auf dem Müggelsee segelt

Der 505er-Saisonauftakt in Berlin war am 6.4. und 7.4. in Berlin beim Frühjahrscup auf dem Müggelsee. Nachdem es in der Woche so richtig schön warm und auch windig war, hatte sich zum Wochenende leider kaltes Ekelwetter angesagt und so schafften bloß 8 Boote den Weg hierher. Die anderen Klassen waren da wesentlich besser, die Piraten hatten immerhin 31 Schiffe am Start.

Die, die nicht da waren, haben ein herrliches Revier und gute Organisation sowie spannende Wettfahrten verpasst.

Erster Start war am Sonnabend pünktlich um 11.00 Uhr. Der Himmel war bedeckt und immer wieder gab es kurze Schnee- oder Graupelschauer. Der Wind wehte mit 2 bis 3 Bft aus nördlichen Richtungen, konnte es sich dabei aber nicht verkneifen, zu drehen. In den Pausen war es schweinekalt und so fanden wir es gut, dass die Wettfahrtleitung die Kurse generell abkürzte, einmal die Piraten auch noch direkt aus dem Kurs heraus ins Ziel lotste.

Der Kurs war sehr links orientiert und so starteten in der ersten Wettfahrt auch fast alle von der Boje. Schon früh setzten sich die Neueinsteiger Stengel/Feller aus Rostock vom übrigen Feld ab, gefolgt von Bernauer/Geisler. Um Platz drei wurde es spannender und nach guter Kreuz kamen wir als dritte an der Boje an. Dicht gefolgt von Jürgen Waldheim mit dem Riesenspi. In der Situation hatten wir irgendwie nicht wirklich eine Chance und so setzte Jürgen kurz zum Überholen an und war auch schon weg. Bis zum Ziel verloren wir noch einen Platz und kamen schließlich als 5. rein – weshalb ihr jetzt auch den Bericht von mir lesen müsst.

Beim zweiten Lauf war dann alles etwas anders. Ich weiß nicht warum, aber alle wollten irgendwie am Schiff starten und so waren wir an der Boje völlig alleine. Unsere Führung hielt auch bis kurz vor die 1, ehe uns Stengel/Feller wieder abfingen. Aber als zweite um die Boje – das haben wir auch nicht so oft. Bis zum Ziel fuhren dann noch Jürgen mit seinem Riesenspi und auch Martin unter Spi an uns vorbei und wir wurden Vierte.

Im Dritten Lauf war dann wieder alles beim Alten. Fast alle wollten wieder an der Boje starten und so war das Feld sehr dicht beisammen. Unter Spi zog sich dann alles etwas auseinander und so hatten wir uns am Ende der zweiten Runde auch schon fast mit dem zu erwartenden 5. abgefunden. Auf der Zielkreuz wurde es dann aber noch einmal spannend. Der Wind begann mehr zu drehen und dabei auch noch abzuflauen. Und so konnten wir uns, unter konsequenter Ausnutzung der Drehungen, zuerst an den Bussenius-Brüdern und dann auch noch an Jürgen vorbei schieben. Für Martin reichte es nicht mehr und so wurden wir Dritte. Gewonnen haben wieder Stengel/Feller, die damit Ihren perfekten Auftakt vollkommen machten.

Abends gab es dann noch Freibier bzw. Freigetränke und was warmes und anschließend die obligatorische Party. Klar dominiert von den zahlreichen Pirat-Seglern.

Am Sonntag hieß es dann erst mal Scheiben kratzen. In der Nacht hatte es aufgeklart und noch mal kräftig gefroren. Am Morgen schien dann die Sonne auch noch und der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. 1 Windstärke war angesagt.

Und so kam es dann auch. Die Wettfahrtleitung ließ uns erst mal alle rausfahren. Wer weiß, was da noch kommt... Das ging zum Anfang auch gut, direkt vor dem Verein in der Spree wehte die übliche Thermik und erst kurz vor dem Müggelsee ging das große Treiben los. Antwortwimpel war angesagt. Nach ewiger Treiberei hatten wir die Schnauze voll und fuhren wieder rein, mit uns noch einige Piraten, und packten dann ganz in Ruhe ein. So nach und nach kamen noch andere und weit über eine Stunde später hatte die Wettfahrtleitung Erbarmen mit den Verbliebenen und blies ab.

Insgesamt wurde GER 8622 mit Lutz Stengel/ Frank Feller Erste, GER 8385 Martin Bernauer/ Ulf Geißler Zweite und GER 8575 Jürgen Waldheim/ Bettina Dittemer Dritte. Wir wurden Vierte und hoffen natürlich, dass der Verein uns im nächsten Jahr wieder mitfahren lässt und wenigstens 10 Boote kommen. Allen anderen kann ich bloß sagen, Ihr verpasst was – der See ist das einzige wirklich gute Regattarevier in Berlin.

Hendrik und Axel GER 6786 vom Team Werbellinsee